Ostküstenleitung: Vorzeitiger Baubeginn nach Genehmigung des Planfeststellungsamtes

Till Klages, Michael Beck und Johannes Grützner beim offiziellen Spatenstich für die 380-kV-Ostküstenleitung

Am 25. April fand in Stockelsdorf der offizielle Spatenstich für die geplante 380-kV-Ostküstenleitung statt. Das Projekt gilt als bedeutend für die Energiewende und wird in drei Abschnitte unterteilt. An der Feierlichkeit nahmen rund 40 Mitarbeiter der Tennet, Cteam und Vertreter des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) teil.

„Die Leitung wird seit 2014 geplant. Nun wird gebaut. Das ist ein echter Meilenstein“, sagte Tennet-Projektleiter Till Klages. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es für keinen der drei Streckenabschnitte für die Ostküstenleitung bislang einen Planfeststellungsbeschluss gibt.“ Denn bereits seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen für den Bau der neuen Hochspannungsleitung. Im Kreis Segeberg wurde auf den Feldern zwischen der L 184 und der Gemeinde Wakendorf ebenfalls mit den Vorbereitungen begonnen.

Eine Genehmigung des Amtes für Planfeststellung Energie in Kiel ermöglicht den vorzeitigen Baubeginn der Ostküstenleitung. Um den Baustart zu beschleunigen, stellte das Projektteam einen Schnellstarter-Antrag auf vorzeitigen Baubeginn, da sich abzeichnete, dass die Genehmigungsbehörde den Planfeststellungsbeschluss erst im Jahr 2023 erlassen würde. Dies erlaubt nun den Beginn einiger Bauarbeiten zur Errichtung der 380-kV-Ostküstenleitung im Abschnitt Kreis Segeberg im Raum Lübeck, bevor der Planfeststellungsbeschluss vorliegt. „Alle Maßnahmen werden eng mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der betroffenen Flächen abgestimmt, die bereits dem Bau zugestimmt haben“, erläutert Sören Wendt, Bürgerreferent bei Tennet.

Vor dem symbolischen Akt des Spatenstichs betonte Johannes Grützner, Abteilungsleiter im MEKUN, wie nötig die neue Leitung ist: „Das Projekt ist nicht unumstritten, aber die Bedarfsfrage stellt sich nicht mehr. Wir müssen sehen, dass wir den Windstrom dahin bekommen, wo er gebraucht wird – in die Industriezentren Europas und Deutschlands“, sagte Grützner. Er betonte auch die Bedenken hinsichtlich des Eingriffs in die Natur und Landschaft sowie die Belange der Menschen. Daher werde versucht, gemeinsame Lösungen mit den Menschen vor Ort zu finden. „Bis auf wenige Ausnahmen gibt es viel Einvernehmen“, so Grützner. Zusammen mit den Tennet-Projektleitern Till Klages und Michael Beck griff Johannes Grützner anschließend zum Spaten.

Die anwesenden Herren der TenneT betonten besonders , dass die Firmen Cteam und LTB bereits von Anfang an in die Energiewendeprojekte in Schleswig-Holstein massiv beteiligt waren. „Bereits seit 2011 mit Hamburg/Nord-Dollern sind Cteam und LTB gemeinsam dabei. Über Mittelachse und Westküste sind wir jetzt froh auch den Abschnitt 1 der Ostküstenleitung von Hennstedt/Ulzburg nach Stockelsdorf mit diesen guten Partnern zu bauen“, merkten Michael Beck und Johannes Grützner unisono beim anschließenden Teller Gulaschsuppe an.

Die geplante neue 380-kV-Leitung von Tennet erstreckt sich über knapp 115 Kilometer und ist in drei Abschnitte unterteilt: etwa 50 Kilometer von Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg nach Stockelsdorf, 15 Kilometer von Lübeck-Siems nach Stockelsdorf und rund 50 Kilometer von Göhl nach Stockelsdorf. Auf der gesamten Strecke werden insgesamt 111 Strommasten errichtet. Für die Errichtung von 34 Strommasten liegt eine Genehmigung vor.

Eine Besonderheit ist neben einer Teilerdverkabelung zudem die Planung der neuen Höchstspannungsleitung parallel zur Festen Fehmarnbelt Querung, die zur Verkehrsverbindung zwischen Dänemark und Deutschland dienen soll. Die Fehmarnbelt Querung gilt als das größte Infrastrukturprojekt Nordeuropas – Planung und Bau der 380-kV-Ostküstenleitung erfolgen parallel zu der Errichtung einer neuen Bahntrasse in Ostholstein.

Der Planfeststellungsbeschluss für den betreffenden ersten Abschnitt der Ostküstenleitung wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet. Der Bau des ersten Abschnitts soll 2025 abgeschlossen sein, damit noch im selben Jahr grüner Windstrom durch die neue Leitung fließen kann. Die Fertigstellung aller Teilstücke ist für 2027 vorgesehen.

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